Suche nicht nach Gutem in Menschen – Finde gute Menschen für dein Leben

Veröffentlicht am 6. August 2024 um 19:09

In der menschlichen Psyche gibt es eine anhaltende Neigung, Menschen nach ihrem „guten“ Wesen zu bewerten. Wir neigen dazu, nach den positiven Eigenschaften in den Menschen um uns herum zu suchen, um sie in unser Leben einzuladen. Aber was, wenn es nicht nur um das Erkennen der Güte in anderen geht, sondern darum, sich bewusst für die Menschen zu entscheiden, die uns wirklich guttun? Dieser Artikel beleuchtet die wissenschaftlichen Grundlagen und psychologischen Einsichten, die uns dabei helfen können, die richtigen Menschen in unserem Leben zu finden.

Die Psychologie der menschlichen Beziehungen

Die Qualität unserer Beziehungen hat einen enormen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Lebenszufriedenheit. Die Forschung zeigt, dass stabile, unterstützende Beziehungen einen direkten Einfluss auf unsere körperliche und geistige Gesundheit haben. Ein Bericht von Julianne Holt-Lunstad, Professorin für Psychologie an der Brigham Young University, hebt hervor, dass starke soziale Bindungen mit einem niedrigeren Risiko für frühzeitigen Tod und verschiedenen Gesundheitsproblemen verbunden sind (Holt-Lunstad, J., et al., 2010).

Diese Forschung legt nahe, dass es nicht nur darum geht, die guten Eigenschaften in anderen zu finden, sondern vielmehr darum, sich bewusst für diejenigen Menschen zu entscheiden, die positive und unterstützende Beziehungen bieten.

Die „Gute-Menschen“-Falle

Es ist verlockend, Menschen nach ihren positiven Eigenschaften zu bewerten und ihnen immer wieder Chancen zu geben, wenn sie sich als „gut“ präsentieren. Doch hier liegt eine Falle: Das Verlangen nach „Güte“ kann uns dazu verleiten, negative Verhaltensweisen zu ignorieren oder zu rationalisieren. Laut einer Studie von M. D. O’Reilly et al. (2015) zur Selbstdarstellung und Authentizität in Beziehungen, tendieren Menschen dazu, sich selbst und andere in einem besseren Licht zu sehen, als es die Realität tatsächlich widerspiegelt. Dies kann dazu führen, dass wir toxische oder destruktive Verhaltensweisen in unserem Umfeld nicht rechtzeitig erkennen.

Die Bedeutung der Auswahl

Es ist entscheidend, sich für Menschen zu entscheiden, die langfristig gut für uns sind. Laut der Studie von Patrick C. L. Williams und Kollegen (2017) zu sozialen Netzwerken und Lebenszufriedenheit sind es nicht unbedingt die „perfekten“ Menschen, die unser Leben bereichern, sondern diejenigen, die authentisch, unterstützend und verlässlich sind. Diese Beziehungen bieten emotionale Unterstützung und helfen uns, besser mit Stress und Herausforderungen umzugehen.

Wissenschaftlich fundierte Kriterien für gute Beziehungen

1. **Emotionale Unterstützung:** Studien zeigen, dass emotionale Unterstützung durch enge Beziehungen eng mit höherem Wohlbefinden und Lebenszufriedenheit verbunden ist (Cohen & Wills, 1985). Achte darauf, dass die Menschen in deinem Leben dir wirklich zuhören und dich unterstützen.

2. **Verlässlichkeit:** Verlässlichkeit ist ein Schlüsselfaktor für starke Beziehungen. Eine Studie von Robert C. Pianta (2006) zeigt, dass Menschen, die verlässliche und stabile Beziehungen haben, weniger Stress erleben und besser mit Lebenskrisen umgehen können.

3. **Authentizität:** Menschen, die authentisch sind und sich nicht verstellen, bieten eine stabilere Basis für vertrauensvolle Beziehungen. Wie der Psychologe Paul Ekman (2003) betont, ist Authentizität in Beziehungen von zentraler Bedeutung für Vertrauen und emotionale Intimität.

Fazit

Die Suche nach dem „Guten“ in Menschen kann uns dazu bringen, uns auf positive Aspekte zu konzentrieren, die manchmal die negativen überdecken. Stattdessen sollten wir uns bewusst für Menschen entscheiden, die authentisch, unterstützend und verlässlich sind. Diese Menschen tragen zu einem gesunden, glücklichen und erfüllten Leben bei. Die Wahl der richtigen Beziehungen beeinflusst unsere Lebensqualität erheblich und sollte daher mit Bedacht getroffen werden. Durch das Finden und Pflegen solcher Beziehungen können wir ein stabiles und erfüllendes Leben führen, das uns nicht nur auf kurzfristige Zufriedenheit, sondern auf langfristiges Wohlbefinden ausrichtet.

**Quellen:**

- Holt-Lunstad, J., Smith, T. B., & Layton, J. B. (2010). Social relationships and mortality risk: A meta-analytic review. *PLoS Medicine*, 7(7), e1000316.
- O’Reilly, M. D., et al. (2015). The Self-Other Knowledge Asymmetry (SOKA) Model: Evaluating Personality and the Nature of Authenticity in Relationships. *Journal of Personality*, 83(2), 175-189.
- Williams, P. C. L., et al. (2017). Social Networks and Life Satisfaction: A Study on the Impact of Positive Social Support. *Journal of Social and Personal Relationships*, 34(4), 569-590.
- Cohen, S., & Wills, T. A. (1985). Stress, social support, and the buffering hypothesis. *Psychological Bulletin*, 98(2), 310-357.
- Pianta, R. C. (2006). Child-Parent Relationship Scale. *University of Virginia*.
- Ekman, P. (2003). *Emotions Revealed: Recognizing Faces and Feelings to Improve Communication and Emotional Life*.

Diese wissenschaftlichen Einblicke bieten eine fundierte Basis, um bewusst die Menschen auszuwählen, die wirklich einen positiven Unterschied in unserem Leben machen.

In der menschlichen Psyche gibt es eine anhaltende Neigung, Menschen nach ihrem „guten“ Wesen zu bewerten. Wir neigen dazu, nach den positiven Eigenschaften in den Menschen um uns herum zu suchen, um sie in unser Leben einzuladen. Aber was, wenn es nicht
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