Warum Narzissten häufig ihren Führerschein verlieren und den Weg zurück über den „Idiotentest“ (MPU) gehen müssen

Veröffentlicht am 16. August 2024 um 19:47

Narzissten sind für ihr übersteigertes Selbstwertgefühl, eine übermäßige Anspruchshaltung und ein Mangel an Empathie bekannt. Diese Persönlichkeitsmerkmale haben Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche, darunter auch das Fahrverhalten. Das Risiko, den Führerschein zu verlieren, ist bei Narzissten erhöht – insbesondere durch Verhaltensweisen wie Drogenmissbrauch, Alkoholmissbrauch und rücksichtsloses Fahren. Doch wie genau hängen diese Verhaltensweisen mit der narzisstischen Persönlichkeitsstörung (NPS) zusammen, und warum müssen viele Narzissten die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU), umgangssprachlich als „Idiotentest“ bekannt, durchlaufen, um ihre Fahrerlaubnis zurückzuerlangen?

Anspruchshaltung und Rücksichtslosigkeit im Straßenverkehr

Ein zentraler Aspekt der narzisstischen Persönlichkeitsstörung ist die übersteigerte Anspruchshaltung (grandioses Selbstwertgefühl). Narzissten haben oft das Gefühl, besondere Rechte oder Privilegien zu besitzen, was sich auch im Straßenverkehr äußern kann. Sie könnten glauben, dass Verkehrsregeln für sie nicht gelten oder dass sie Vorrang vor anderen haben, was zu riskantem und rücksichtslosen Fahrverhalten führt. Untersuchungen zeigen, dass Narzissten eine höhere Neigung zu aggressivem Fahrverhalten haben. Sie missachten häufiger Verkehrsregeln, drängeln andere Fahrzeuge oder fahren zu schnell, da sie glauben, im Recht oder anderen überlegen zu sein.

Diese Rücksichtslosigkeit im Verkehr wird oft als Zeichen eines gestörten sozialen Verhaltens gewertet, das bei Narzissten auf ihren Mangel an Empathie zurückzuführen ist. Sie nehmen wenig Rücksicht auf die Sicherheit anderer Verkehrsteilnehmer und setzen sich über deren Bedürfnisse hinweg. Häufig wird auch beobachtet, dass Narzissten im Straßenverkehr schneller frustriert reagieren, was zu aggressiven Ausbrüchen oder Fehlentscheidungen führen kann .

Alkoholmissbrauch und Drogenkonsum

Neben der Anspruchshaltung kann auch der Missbrauch von Alkohol und Drogen ein Problem darstellen. Narzissten neigen dazu, riskante Verhaltensweisen zu zeigen, um ihre innere Leere oder Unsicherheit zu kompensieren . Dabei greifen sie oft zu Substanzen wie Alkohol und/ oder Drogen, was im Zusammenhang mit dem Autofahren besonders gefährlich ist.

Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen mit narzisstischen Tendenzen ein erhöhtes Risiko für Suchtverhalten haben. Dies gilt sowohl für Alkohol als auch für illegale Drogen. Unter dem Einfluss dieser Substanzen kann das ohnehin schon risikobehaftete Fahrverhalten von Narzissten noch gefährlicher werden. Alkohol und Drogen beeinträchtigen die Urteilsfähigkeit, was zu Unfällen, Regelverstößen und letztlich auch zum Verlust des Führerscheins führen kann.

Verlust des Führerscheins und die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU)

Wenn ein Narzisst wegen Alkoholmissbrauchs, Drogenkonsums oder wiederholtem rücksichtslosen Verhalten seinen Führerschein verliert, steht ihm häufig die Medizinisch-Psychologische Untersuchung (MPU) bevor. Diese Untersuchung, oft als „Idiotentest“ bezeichnet, ist in Deutschland eine rechtlich vorgeschriebene Maßnahme, um die Fahreignung von Personen zu überprüfen, die sich durch riskantes oder unrechtmäßiges Verhalten im Verkehr hervorgetan haben.

Die MPU besteht aus mehreren Komponenten: einer medizinischen Untersuchung, einem psychologischen Gespräch und einem Leistungstest. Für Narzissten ist vor allem das psychologische Gespräch eine Herausforderung, da es hier um die kritische Selbstreflexion ihres Verhaltens geht. Die Untersuchung zielt darauf ab, festzustellen, ob die Person ihr Fehlverhalten eingesehen hat und ob eine Veränderung ihrer Einstellung zu erwarten ist .

Ein Narzisst, der den „Idiotentest“ bestehen will, muss zeigen, dass er Verantwortung für sein Verhalten übernimmt. Das ist jedoch oft schwierig, da Narzissten dazu neigen, Schuld bei anderen zu suchen oder ihre Taten zu rechtfertigen. Die MPU bietet auch die Möglichkeit, Hinweise auf Persönlichkeitsstörungen wie Narzissmus zu erkennen, was sich im psychologischen Gespräch offenbaren kann. Erfolgreiches Bestehen der MPU erfordert von Narzissten, dass sie ihre risikoreichen Tendenzen in den Griff bekommen und zeigen, dass sie bereit sind, sich an die Verkehrsregeln zu halten .

Fazit

Narzissten verlieren häufiger ihren Führerschein aufgrund einer Mischung aus Anspruchshaltung, Drogen- und Alkoholmissbrauch sowie rücksichtlosem Fahrverhalten. Diese Verhaltensweisen basieren auf einem verzerrten Selbstbild und einem Mangel an Empathie, die charakteristisch für die narzisstische Persönlichkeitsstörung sind. Um die Fahrerlaubnis zurückzuerlangen, müssen sie sich einer MPU unterziehen, bei der ihr Verhalten und ihre Einstellung eingehend geprüft werden. Der Weg zurück hinter das Lenkrad erfordert also nicht nur das Bestehen des „Idiotentests“, sondern auch eine tiefgehende Auseinandersetzung mit ihrem eigenen Verhalten und dessen Konsequenzen.

Wissenschaftliche Quellen

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2. Krizan, Z., & Herlache, A. D. (2018). The narcissism spectrum model: A synthetic view of narcissistic personality. *Personality and Social Psychology Review*, 22(1), 3-31.
3. Bitter, K. (2007). *Die MPU: Medizinisch-Psychologische Untersuchung*. Springer-Verlag.
4. Heller, D., & Polak, F. (2010). *Verkehrspsychologie: Theorie und Praxis der Fahreignungsdiagnostik*. Kohlhammer Verlag.
5. Lange, D. (2005). Aggressives Verhalten im Straßenverkehr bei Personen mit narzisstischen Persönlichkeitsmerkmalen. *Zeitschrift für Verkehrssicherheit*, 51(2), 84-91.
6. Exelmans, L., & Vanden Abeele, M. (2020). Narcissism predicts driving anger and aggressive driving in a sample of adult drivers. *Personality and Individual Differences*, 152, 109605.

Narzissten sind für ihr übersteigertes Selbstwertgefühl, eine übermäßige Anspruchshaltung und ein Mangel an Empathie bekannt. Diese Persönlichkeitsmerkmale haben Auswirkungen auf verschiedene Lebensbereiche, darunter auch das Fahrverhalten. Das Risiko, de
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